WordPress Website aufräumen: Checkliste für die Optimierung
Zuletzt aktualisiert am 5. September 2023
Es ist schon erstaunlich, was sich im Laufe der Zeit so alles auf einer Website ansammelt. Auf der Website ist es wie im „normalen“ Leben: Je seltener du aufräumst, desto unübersichtlicher wird das Ganze. Bei einer Website ist es noch ungünstiger, das Aufräumen zu vernachlässigen: Es wird nicht nur unübersichtlich, sondern auch langsamer und unsicherer. Heute werfen wir einen Blick in das Backend deiner Website.
Warum ist das Aufräumen der WordPress Website wichtig?
Regelmäßiges Ausmisten ist auf jeden Fall sinnvoll, denn unnötiger Ballast kostet Speicherplatz. Am besten startest du das nach einem festen Termin (z. B. einmal im Quartal), damit das nicht in Vergessenheit gerät. Zumindest den viel zitierten „Frühjahrsputz“ solltest du der Website gönnen.
Lege dir dazu am besten gleich eine Checkliste an, dann musst du dir nicht alle Schritte jedes Mal neu zusammensuchen. Ich habe das über mein Projektmanagement-Tool gelöst: Eigenes Projekt anlegen und dann alle notwendigen Schritte zum Abhaken eintragen.
Backup Erstellung bevor es losgeht
Bevor du größere Aufräumaktionen auf deiner Website beginnst, ist es immer sinnvoll ein Backup anzulegen. Falls du noch keine Backup Routine für dich installiert hast, dann wäre das jetzt allerhöchste Zeit dafür.
Ein regelmäßiges Backup kannst du z. B. mit dem WordPress-Plugin Updraft Plus erstellen – hier kannst du auch festlegen, ob es einen automatischen Sicherheitsplan geben soll. Überlege dir, wie oft eine Sicherung laufen soll und wo sie gespeichert wird. Hier ist ein externer Speicherort sinnvoll, da du im Fall der Fälle eventuell nicht auf deine WordPress-Installation zugreifen kannst. Behalte bezüglich Speicherort auch die DSGVO im Hinterkopf.

Updates erledigen
Einer der Orte, an denen ich bei einer WordPress Website zuerst vorbeischaue, ist der Bereich „Aktualisierungen“. Hier wirst du schon durch die Anzeige einer Zahl darauf aufmerksam gemacht, wenn etwas zu erledigen ist. Gehe Schritt für Schritt vor – gerade wenn auf einer Website länger keine Aktualisierungen vorgenommen wurden, ist hier Vorsicht geboten! Vergiss also niemals das Backup vor dieser Aufgabe!
Übersetzungen
Hier kannst du ohne größere Bedenken starten.
Plugins
Mach dir einen Screenshot, bevor du die Plugins updatest. Sollte hinterher etwas nicht funktionieren, kannst du einzelne Plugins deaktivieren und weißt so, welche Kandidaten infrage kommen.
Theme
Mit Themeupdates warte ich standardmäßig immer eine Weile. Dann haben auch die Plugin-Entwickler in der Regel nachgezogen und es kommt seltener zu Problemen.
WordPress
Das sollte immer der letzte Schritt sein. Prüfe, dass vorher alles andere aktualisiert ist, du alles getestet hast und alles funktioniert.
PHP Version
Nicht jedes Theme ist mit jeder PHP-Version kompatibel – gerade ältere Websites haben manches Mal Probleme mit einer aktuellen PHP Version. Du kannst dies im Login-Bereich deines Webhosters überprüfen.
Testen
Auf jeden Fall solltest du nach Abschluss deiner Updates alles ganz genau testen: Funktioniert alles? Sieht alles aus wie gewohnt? Auch mobil? Für den Fall der Fälle hast du dein Backup und kannst im Notfall alles auf die ursprüngliche Version zurücksetzen.
Welche Themes sind installiert?
Bei den Themes sind häufig gleich bei der Installation einige Standard Themes mit dabei, vielleicht hast du auch ein paar Themes ausprobiert, bevor du dich für eines entschieden hast. Höchste Zeit, hier Platz zu schaffen – lasse das aktive Theme stehen (falls du ein Child-Theme nutzt, natürlich auch das Eltern-Theme) und max. ein weiteres für „alle Fälle“. Halte dein Theme aktuell und denke vor einem Update unbedingt an ein Backup.
Welche Plugins werden wirklich benötigt?
Das Aufräumen der Plugins erfordert etwas mehr Zeit und Überlegung: Alle ungenutzten, inaktiven Plugins kannst du sofort löschen. Dazu musst du nur auf der Plugin-Seite „inaktiv“ auswählen und kannst diese in einem Rutsch entfernen.
Die aktiven Plugins solltest du dir einmal komplett anschauen und hinterfragen, ob sie wirklich noch benötigt werden. Oft haben verschiedene Plugins ähnliche Funktionen im Gepäck (z. B. 2 Caching-Plugins oder 2 Cookie-Banner). Das kostet unnötig Platz und im schlimmsten Fall blockieren sie sich gegenseitig.
Plugins setze ich persönlich etwas „geizig“ ein – so viele wie nötig, so wenig wie möglich. Jedes Plugin beeinflusst (in unterschiedlichem Maße) die Geschwindigkeit der Website, manche können sich auch gegenseitig blockieren oder Fehler hervorrufen. Nicht aktualisierte Plugins stellen noch dazu immer mal eine Sicherheitslücke für die Website dar. Achte also darauf, dass die installierten Plugins relativ zeitnah aktualisiert sind (sicherheitshalber vor dem Update an ein Backup denken).
WordPress Mediathek aufräumen
Dateigröße
Generell sollten Bilder in der Mediathek nicht in allzu hoher Dateigröße vorliegen, sondern nach Möglichkeit schon vor dem Upload komprimiert werden. Das kannst du entweder direkt aus dem Grafikprogramm heraus erledigen (Photoshop, Affinity) oder auch mit Online-Tools wie tinypng.com.
Videos können auch extern eingebunden werden, um Platz zu sparen (z. B. YouTube, Vimeo). Hast du sie extern eingebunden, kannst du sie aus der Mediathek löschen.
Vorsicht beim Löschen: Erst genau prüfen, ob das Bild irgendwo auf deiner Website verwendet ist. Ich gehe dabei immer so vor, dass ich beim Upload neuer Bilder das zu Ersetzende sofort lösche – später gerät es in Vergessenheit und füllt unnötig die Datenbank. Das geht auch ganz leicht mit einem Plugin wie Enable Media Replace.

Dateiformat
Meist werden Bilder für Websites als .jpg gespeichert, da diese ein recht geringes Dateiformat haben. Benötigen die Bilder einen transparenten Hintergrund, kommt auch ein .png infrage. Moderne Bildformate wie WebP können inzwischen auch nahezu durchgängig von allen Browsern verarbeitet werden und zeichnen sich durch ihre geringe Dateigröße aus.
Bilder beschriften
Benenne die Bilder schon vor dem Upload mit einem sinnvollen Namen und nicht so, wie sie direkt aus der Kamera kommen (z. B. img123). Fülle den alternativen Text aus (für die Suchmaschine und barrierefreies Internet). Trage für das Mouseover einen Bildtitel ein.
Links überprüfen und fehlerhafte Links korrigieren
Fehlerhafte Links sollten regelmäßig korrigiert werden, da sie auf falsche Informationen leiten oder zu 404-Fehlerseiten. Auch für die Suchmaschinenoptimierung sind diese äußerst ungünstig: Der Besucher landet auf einer Seite, die ihm nicht weiterhilft und verlässt im schlimmsten Fall die Website ohne die gewünschte Information zu bekommen. Ist die interne Verlinkung fehlerhaft, steigt automatisch die Absprungrate und das ist schlecht fürs Ranking.
Hierbei können Plugins wie Broken Link Checker helfen, aber ich entscheide mich hierbei (mal wieder) gegen ein solches. Das Plugin ist super für große, unübersichtliche Websites, aber es kostet auch ordentlich Ladezeit. Ich überprüfe daher in regelmäßigen Abständen einfach, ob es Fehler gibt und korrigiere diese dann zeitnah. Hierfür kannst du z. B. einen Online Broken Link Checker nutzen. Findest du auf diese Weise fehlerhafte Links, passe sie an – handelt es sich dabei um Links, die auf gelöschte Seiten/Beiträge verweisen: Richte eine 301-Weiterleitung zu einem passenden, anderen Inhalt (oder der neuen Seite/Beitrag) ein.

404-Fehlerseite prüfen
Hast du dir schon mal deine 404-Fehlerseite angeschaut? Was erscheint bei dir, wenn sich jemand mal vertippt hat oder eine gelöschte Seite aufruft? Nur eine Fehlermeldung? Oder wird der Besucher an dieser Stelle abgeholt und weiter durch die Website geführt? Es geht hier so viel mehr als nur ein Link auf die Startseite.
Seiten und Beiträge aktualisieren
Welche Seiten, Beiträge, Entwürfe sind noch sinnvoll und aktuell? Beiträge, die völlig veraltet sind? Veröffentlichte Seiten, die du im Moment nicht nutzt, kannst du erstmal in Entwurf ändern, falls du sie voraussichtlich nochmal brauchst. Nicht vergessen: Wenn du hier etwas löschst oder Permalinks änderst, richte eine Weiterleitung ein.
Kategorien und Schlagwörter bereinigen
Hier sammelt sich im Laufe der Zeit oft auch eine Menge an. Das ist an sich kein größeres Problem, aber es macht die ganze Sache unübersichtlich. Kategorien sind wirklich sinnvoll und können, geschickt eingesetzt, dem Besucher einen wirklichen Mehrwert bieten. Schlagwörter sind in den meisten Fällen heute nicht mehr im Einsatz (Ausnahme sind z. B. Reise- oder Kochblogs).
Blog überarbeiten
Sind deine Beiträge noch aktuell oder wird es Zeit, sie zu überarbeiten? Oft haben wir auf unserer Website sogenannten Evergreen Content, der einfach mal renoviert werden muss. Du musst nicht ständig neue Blogbeiträge verfassen: Die Suchmaschinen (und natürlich auch deine Leser) freuen sich über aktualisierte, qualitativ hochwertige Inhalte. Es lohnt sich auf jeden Fall, das in Angriff zu nehmen und ein Signal an Google zu senden: Auf dieser Website passiert etwas – es wird an der Aktualität gearbeitet.
Ungenutzte Entwürfe löschen
Manchmal, gerade, wenn man mit mehreren Personen an einer Seite arbeitet, häufen sich auch die Entwürfe. Gehe auf „Seiten“ (oder „Beiträge“) und dort auf „Entwürfe“ – alle nicht mehr benötigten Entwürfe entfernen, im Anschluss am besten auch gleich den Papierkorb leeren.
Revisionen löschen
Eine an sich praktische Funktion ist die Möglichkeit, ältere Versionen eines Textes wiederherstellen zu können. Diese automatisch gespeicherten Revisionen häufen sich jedoch im Laufe der Zeit zu größeren Datenmengen an. Auf Dauer füllen diese die Datenbank auf und verlangsamen die Ladezeit der Website. An dieser Stelle kann dir ein Plugin wie WP Optimize helfen: Hier kannst du die nicht mehr benötigten Revisionen löschen.

Spam-Kommentare entfernen
Wenn du ein Plugin wie Antispam Bee zur Vermeidung von Spam-Kommentaren im Einsatz hast, findest du diese automatisch aussortiert unter „Kommentare“ → „Spam“ – regelmäßiges Löschen nicht vergessen. Papierkorb ebenfalls leeren.
Checkliste für die Umsetzung

- Backup erstellen
- Updates
- Themes prüfen
- Plugins prüfen
- Mediathek aufräumen
- Links prüfen und korrigieren
- 404-Fehlerseite
- Seiten & Beiträge
- Kategorien & Schlagwörter
- Blog aktualisieren
- Revisionen, Spam-Kommentare, Entwürfe löschen
- WordPress Datenbank bereinigen
- Papierkorb leeren
Fazit: WordPress aufräumen hört nie auf
Das Aufräumen von WordPress hört leider nie wirklich auf. Kaum ist eine Aufräumrunde abgeschlossen, tauchen meist bald die nächsten Aufgaben auf. Es ist wichtig, regelmäßig Zeit und Ressourcen für das Aufräumen von WordPress einzuplanen, um sicherzustellen, dass die Website optimal funktioniert und sicher bleibt. Dazu gehört unter anderem das Entfernen von nicht verwendeten Plugins und Themen, das Löschen von Spam-Kommentaren, das Überprüfen von Broken Links und vieles mehr. Darüber hinaus ist es unerlässlich, ein Backup-System zu haben, das regelmäßig erstellt und getestet wird, um im Notfall schnell alles wiederherstellen zu können.
Das Aufräumen von WordPress ein kontinuierlicher Prozess, um die Leistung und Sicherheit der Website zu optimieren und ein reibungsloses Benutzererlebnis zu ermöglichen.
Hast du Fragen?
Dies waren die grundlegenden Maßnahmen, die deiner Website schon deutlich „auf die Sprünge“ helfen können. Wenn du Fragen zu den einzelnen Schritten hast oder Unterstützung beim Aufräumen brauchst, kannst du mir natürlich gern eine Nachricht schreiben. Oder buche eine Stunde 1:1 per Zoom mit mir für eine Beratung rund um deine Website.

Barbara Schmid
Fan von Meer, Lakritz und Skandinavien, zertifizierter SEO-Manager
Mein Ziel ist es, Websites durch die Möglichkeiten von SEO in die Sichtbarkeit zu bringen, so dass die ständige Akquise für meine Kundinnen zeitnah der Vergangenheit angehört. Ich erkläre Themen rund um SEO und Website so verständlich wie möglich und zeige dabei, dass das alles gar nicht so kompliziert sein muss.